Mein Bruder
Mein großer Bruder ist schon alt.
Er geht noch gerne in den Wald;
Doch mittlerweile braucht er lange
Zum Schnüffeln, Lesen und dem Drange
dem Rüden sich sehr gern ergeben
in ihrem Hunde – Mannes – Leben.
Früher frönt er dem Gesange,
wenn mit frohem Glockenklange
die Kirchenglocke lauthals dröhnte
auch Rambos frohes Lied ertönte;
doch mittlerweile schweigt er immer,
denn das Geläut, er hört’s fast nimmer;
nur wenn es an der Haustür schellt,
dann wuff ich und der Rambo bellt!
Ja, manchmal will er auch noch spielen,
doch mittlerweile kann ich fühlen,
dass Rambo meist zu müde ist,
drum nutze ich `ne kleine List,
klau ihm den Knochen, renne raus,
dann kommt auch Rambo aus dem Haus.
Ich flitze auf dem Rasen rum,
renne, springe, stell mich dumm,
Rambo hüpft und schüttelt sich,
und ich unterwerfe mich.
Tja, dann ist’s auch schon vorbei
Mit der Hunde – Spielerei;
muss ich mich allein vergnügen,
Rambo bleibt im Grase liegen!
Aus der Schnauze stinkt er heftig,
doch ich lieb ihn trotzdem mächtig;
er ist halt mein großer Bruder,
teile gern mit ihm das Futter,
kau für ihn die Knochen vor,
oder mal ein Schweineohr,
denn meine Zähnchen, die sind spitz,
seine, - na ja, die sind ein Witz!
Ich helf ihm wirklich gerne aus,
er ist halt meine Rambimaus
Und muss er einmal von hier gehen,
will ich, dass wir uns wiedersehn
im Himmel, wo wir Hunde sind!
Da wird er toben wie ein Kind!
Frauchen sagt, ich kann mich freu’n,
denn einst wird ich im Himmel sein
zusammen dann mit meinem Freund;
drum ist’s nicht nötig, dass ihr weint!
Seid sicher, ich hab keinen Fimmel:
Auch Hunde kommen in den Himmel!
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